Punktschweißgerät im Eigenbau

Da man beim Punktschweißen, ganz stark simplifiziert, einfach nur einen Kurzschluss mit hoher Leistung erzeugen muss, ist der Aufbau eines solchen Gerätes recht einfach. Gerade Turbinenbauer brauchen für ihre Brennkammern ein einfaches und günstiges Verfahren um die Blechteile zuverlässig zusammen zu fügen.
Der Begriff "Eigenbau" ist so nicht ganz richtig, im Grunde wird nur ein geeigneter Transformator für unsere Anwendung umgewickelt.

Im folgenden möchte ich den Umbau genauer beschreiben.

ACHTUNG!
Das vorgestellte Gerät arbeitet mit Netzspannung welche bei einem Stromschlag tödlich sein kann. Die hier aufgezeigte Anleitung dient nur zu allgemeinen Information und darf ausschliesslich von Personen mit entsprechender Fachkenntniss ( Elektriker usw. ) und unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen nachgebaut werden. Ich übernehme keinerlei Haftung für Schäden die durch die Herstellung, den Gebrauch oder einen Unfall mit dem Gerät entstehen. Wer mit dem Nachbau beginnt, stimmt diesem Haftungsausschluss vollständig zu.
ACHTUNG!

Nun aber zur Tat geschritten

Für ein Punktschweißgerät braucht man folgende Dinge:

Das sind schon alle Teile die benötigt werden. Ich brauche nicht zu erwähnen das auch geeignetes Werkzeug vorhanden sein muss.
Als erstes wird das Gerät wie auf dem Bild zu sehen auseinander genommen. Man findet einen Trafo und jede Menge Kabel vor. Das Massekabel und das Schweißkabel werden als erstes entfernt. Dann schneidet man alle Wicklungen von der Spule die mit diesen beiden Kabeln verbunden waren. Dabei darf man die Primärspule in keinem Fall beschädigen.

Auf dem Bild sieht man was über bleibt. Jede Menge Aluminiumdraht der an der mit dem roten Pfeil markierten Stelle rausgeschnitten wurde.

Jetzt kommt der kniffeligste Teil. Auf den nun freien Spulenkörper wird das 16mm² Kabel aufgewickelt. Das ist etwas aufwändiger, da das Kabel recht widerspänstig ist und beide Kabelenden am Schluss nahezu gleich lang sein sollten. An diese Enden wird direkt das Schweißwerkzeug angeschlossen.

Fettet man das Kabel etwas ein, so geht das viel besser von der Hand.

Bei dem Güde-Schweißgerät ist die maximal mögliche Wicklungszahl gleich der idealen. Sprich wenn die Spule voll ist, hat man die optimale Einstellung.

Für andere Geräte gilt einfach das die ideale Wicklungszahl die ist, bei der sich 3-4 V~ Leerlaufspannung ergeben. ( i.d.r. ca. 5-7 Wdg. )

In den Trafo integriert ist dieser Temperaturschalter. Ob man diesen braucht, sei dahin gestellt. Ich habe ihn als mögliche Fehlerquelle ausgebaut.
Nun muss man das Schweißgerät nur noch steuerbar machen, wenn man beide Hände voll hat.

Die Schaltung sieht einfach so aus, das der Fusstaster das Relais ansteuert welches wiederum den Trafo Ein und Aus schaltet.

Hat man einen Fusstaster der für 230V~ zugelassen ist, verwendet man entsprechend ein Relais mit 230V~ Spulenspannung und schleust die Netzspannung durch.

Für ein Niedervoltfusstaster schaltet man einen entsprechenden Trafo zwischen welcher dann das passende Relais ansteuert.

So schaut unser Punktschweißgerät bis jetzt aus.

Man erkennt in diesem Bild auch die Regeleinrichtung des ursprünglichen Elektrodenschweissgerätes. Diese funktioniert so, das ein Eisenkern in den Trafo eingeschoben wird und daduch die Stromstärke variiert werden kann. Das gelbe Plastikteil zeigt die Einstellung durch ein Fenster im Gehäuse an.

Für unseren Zweck ist dies überflüssig, so das man das Gerät auf die maximale Leistung einstellt indem das Eisenpaket voll aus dem Trafo herausgezogen wird.

Ist das Gehäuse montiert kann man das Schweißgerät verwenden. Es fehlt nur noch ein passendes Schweißwerkzeug. Dies ist im nächsten Kapitel beschrieben.

Das 16mm² Kabel wird einfach durch die Löcher für die urpsprünglichen Schweisskabel nach aussen geführt. Angelötetet Kabelschuhe ermöglichen einen schnellen Werkzeugwechsel. Für die Leitung des Fusstasters bohrt man an seperates Loch.

Auf dem Bild ist eine universelle Schweißzange angeschlossen, welche für die meisten Aufgaben sehr gut geeignet ist.

Kürzlich werde ich mal den Schweißstrom ermitteln.

Noch ein Hinweis! Ein solcher Trafo erzeugt ein beachtliches Magnetfeld welches elektronische Geräte massiv beschädigen oder gar zerstören kann. Entsprechende Dinge ( Handy, Kamera, Computer usw.) müssen in sicherer Entfernung aubewahrt werden. Wer das für Humbug hält, dem kann ich nur sagen das eine CF Karte in einem halben Meter Abstand zuverlässig gelöscht/zerstört wird ;)